Verhalten
Geruch
Rennmäuse haben einen sehr guten Geruchssinn. Sie erkennen ihre Rudelmitglieder anhand ihres Geruches. Auch ihr Revier markieren sie mithilfe ihrer Duftdrüse am Bauch.
Nimmt man eine Rennmaus zu lange aus dem Rudel, verliert sie den Rudelgeruch oder aber nimmt den Geruch von was anderem an (Hand, Tierarztpraxis etc.). Beim zurücksetzen erkennen die anderen Renner diese nicht mehr und sie wird dann gnadenlos verjagt. Daher sollen die Tiere immer beisammenbleiben, beispielweise bei einem Tierarztbesuch oder beim Ausmisten.
Phasenaktivität
Rennmäuse sind phasenaktiv. Das heisst, dass sie 2-4 Stunden wach sind und dann 2-4 Stunden schlafen, dann wieder 2-4 Stunden wach sind und dann wieder schlafen usw. Sie sind somit am Tag und in der Nacht aktiv. Sie versuchen sich dabei dem Rhythmus um sie herum etwas anzupassen. Um das etwas zu steuern, empfehle ich, zu dem Zeitpunkt wo ihr jeweils da seid und gerne beobachten möchtet, die Fütterungszeit einzurichten. Sie werden diese dann mit der Zeit verinnerlichen und dann schon aufs Futter warten.
Natürlich werden sie in ihrem Rhythmus auch mal schlafen, wenn ihr Zuhause seid. Das solltet ihr akzeptieren und sie dann auch schlafen lassen.
Da sie so auch in der Nacht wach sind und buddeln, nagen etc. und es nicht immer leise zu und her geht, sollten sie an einem Ort stehen, wo ihr nachts nicht von ihrem Tun gestört werdet und sie frei schalten und walten können.
Rangordnung
Rennmäuse haben untereinander eine klare Rangordnung. Der Chef darf zuerst fressen und er weist andere Rudelmitglieder zurecht. Die Rangordnung kann sich immer ändern, zum Beispiel wenn der Rudelchef alt wird oder kränkelt übernimmt meist ein jüngeres kräftiges und gesundes Tier. Junge Rennmäuse testen auch immer gerne mal aus, wo sie in der Rangordnung stehen. Dies passiert meist in der ersten Flegelphase, welche je nach Entwicklung der Rennmaus im Alter von 4-12 Monaten durchgemacht wird.
Streitereien
Streitereien können in jeder Gruppe auftreten. Meist bemerkt der Halter dies erst wenn bereits aggressiv gejagt wird oder man eine Maus mit blutigen Wunden vorfindet. Dann muss sofort gehandelt werden, da es da um Leben und Tod geht.
Streitereien können auftreten, wenn sich die Rennmäuse in der Rangordnung nicht mehr einig sind und werden. Wenn etwas am Gehege geändert wurde (ausgemistet, Einrichtungen verändert, Auslauf gegeben, Tierarztbesuch etc.). Auch wenn ein Tier krank ist oder aber, wenn es einfach nicht «passt» zwischen zwei Tieren, kann es zu Streit und verjagen kommen.
Vorgehen bei Streitereien: Wenn es noch nicht blutig wurde, sollten im Terrarium alle Einrichtungsgegenstände entfernt werden (bis auf Futter und Wasser natürlich) und die Einstreu auf 5cm reduziert werden. Auf dieser schutzlosen Fläche finden sie oft wieder zueinander, da der einzige Schutz das Rudel ist. Klappt dies nicht oder es wurde bereits blutig, sollte ein Trenngitter eingesetzt werden, so dass die Rennmäuse den Kontakt halten können, sich aber nicht weiter verletzen können.
Dieses erste Vorgehen ist bei einem Duo im Grunde immer das Selbe. Danach muss je nach Auslöser des Streites weiter geguckt werden. Habt ihr einen solchen Fall, nehmt gerne Kontakt mit mir auf, dann besprechen wir alles weitere, was danach kommt, geguckt und gemacht werden sollte. Dies kann je nach Problem, Gruppenkonstellation etc. sehr verschieden sein und muss immer individuell behandelt werden.
Habt ihr eine grössere Gruppe, also mehr als zwei Tiere und es treten Streitereien auf, dann läuft dies immer auf endgültige Trennung der Gruppe hinaus. Da muss dann das Opfertier sofort komplett in ein eigenes Becken abgetrennt werden. Sind es mehr als 3 Tiere kann mit dem Opfertier natürlich noch ein weiteres mit, damit dieses nicht allein ist. Dabei aber gut gucken, wer sich da noch mit wem versteht und richtig trennen. Einmal getrennt, kann nicht mehr hin und her getauscht werden. Die Rennmäuse bleiben dann getrennt und dürfen nicht wieder versucht werden zusammenzuführen.
Sprache
Fiepen: Rennmäuse verständigen sich oft durch fiepen in für uns Menschen nicht hörbaren Bereich. Das fiepen, welches wir hören können, kommt beim gegenseitigen Putzen, Vergesellschaftungen oder auch Streitereien vor.
Mit den Hinterbeinen trommeln: Mit einem schnellen trommeln der Hinterbeine warnen sie ihre Artgenossen vor einer Gefahr. Ein etwas dumpferes und schnelleres Trommeln dient auch zur Paarungsaufforderung.
Boxen: Wenn Mausis auf den Hinterpfoten stehen und sich gegenseitig «boxen» dienst dies meist zur Klärung der Rangordnung.
Mit dem Schwanz hin und her schlagen: Dies kann ein Zeichen von Aggression sein zum Beispiel bei einer Vergesellschaftung. Sonst kann es auch Aufregung anzeigen in negativer sowie positiver Weise.
Besteigen: Bei gleichgeschlechtlichen Rennmäusen wird mit Besteigen die Rangordnung geklärt. Dabei besteigt das ranghöhere Tier das rangniedrige um dieses Unterzuordnen.
Bei Weibchen kann dies auch während der Hitze beobachtet werden, da sie dann gerne das Paarungsverhalten imitieren.
Auffressen des toten Artgenossen: Stirbt in freier Wildbahn ein Rudelmitglied wird dieses aufgefressen. Ansonsten würde der Kadaver verwesen und der Geruch lockt Feinde an. Dies ist also ein Schutz des Rudels und lebensnotwendig. Viele unserer Heimmongolen tragen diesen Instinkt noch in sich und beginnen nach dem Tod des Freundes, diesen aufzufressen. Auch wenn es für uns Menschen ein unschöner und manchmal schockierender Anblick ist den verstorbenen Liebling so vorzufinden, so ist das ein völlig natürlicher Vorgang und die Fellnase handelt nur nach ihrem Instinkt und nicht etwa bösartig.
Krankheiten
Wie jedes Lebewesen können Rennmäuse auch krank werden und sollten dann umgehen tierärztlich versorgt werden.
Um Krankheiten vorzubeugen kann einiges getan werden. Dazu gehört als erstes eine gesunde Ernährung mit einer ausgewogenen Körnermischung ohne Zuckerzusätze. Als weiteres ist die Unterbringung wichtig, welche interessant gestaltet sein soll und sie ihrem Bewegungstrieb nachkommen können. Regelmässige Beschäftigung hält sie ebenfalls fit. Der richtige Standort des Terrariums ist ebenfalls wichtig. Genaueres dazu findet ihr Kapitel Haltung.
Da Stress den Ausbruch einer Krankheit begünstigen kann, sollte Stress vermieden werden. Dazu gehören permanente Lärmbelästigung, ständiges Wecken in der Schlafphase, rausfangen etc.
Sollte eine Rennmaus trotzdem erkranken, muss schnell gehandelt werden. Als Fluchttiere verbergen sie so lange es irgendwie geht, dass es ihnen nicht gut geht. Dann wenn wir also erkennen, sie hat etwas, ist meist schon fünf vor zwölf. Dann zählt jede Minute, also sofort Tierarzt aufsuchen.
Anzeichen für Krankheiten können sein: struppiges oder sehr fettiges Fell, halb geöffnete Augen, Appetitlosigkeit, Apathie, bewegt sich nicht mehr richtig fort (torkeln), reagiert nicht mehr auf äussere Reize, fühlt sich kühl an, Gewichtsverlust, Blähbauch, allgemein aufgeplustert, Durchfall, Atemgeräusche usw. Eine Diagnose kann nur der Tierarzt nach Untersuch stellen, also bitte nicht zuerst mich kontaktieren, was die Maus wohl haben könnte und während man auf Antwort wartet (bin auch nicht ununterbrochen am Handy oder PC), wertvolle Zeit verstreichen lassen, sondern sofort Termin beim Tierarzt abmachen. Danach darf selbstverständlich nach meinen Erfahrungen mit entsprechenden Symptomen gefragt werden.
Auch wichtig zu wissen ist, dass Rennmäuse Krankheiten so lange verbergen wie es geht, damit sie nicht aus dem Rudel verstossen werden. Denn kranke Tiere werden vom Rudel oft verjagt, das ist ein Instinkt der in der freien Wildbahn überlebenswichtig ist, da kranke Tiere Fressfeine anlocken. Da die Rennmäuse untereinander vor uns merken, das was nicht stimmt und es daher bereits krachen kann, bevor eine krank aussieht, ist bei auftretendem Streit auch immer gut zu beobachten und abzuklären, ob wirklich alle gesund sind und nicht deswegen ein Streit ausgebrochen ist.
Charakter
Rennmäuse sind charakterlich genauso individuell wie wir Menschen. Es gibt ruhigere, aktivere, hyperaktive, zutrauliche, freche, scheue, zurückhaltende, umgänglichere und weniger umgänglichere usw. Ihre Charakterzüge lassen sich nicht ändern. Wenn also eine Fellnase scheu ist und nicht zur Hand kommen möchte, muss man dies akzeptieren, genauso wie eine aktivere etwas mehr Beschäftigung braucht wie eine gemütliche etc.
Ab einem gewissen Alter lassen sich erste Charakterzüge erkennen und so kann ich euch bei den Abgabetieren auch immer erzählen, wie sich die einzelnen Renner zeigen, so dass die passenden für einem gefunden werden können. Da sollte nämlich der Charakter im Vordergrund stehen und nicht die Fellfarbe.
Hitze bei den Weibchen
Wenn ein Weibchen ihre Hitze hat, bedeutet dies, dass sie Paarungsbereit ist. Die Hitze haben die Weibchen ab Einsetzen der Geschlechtsreife bis ins hohe Alter.
Bei vielen gleichgeschlechtlichen Weibchengruppen erkennt man davon nicht viel. Bei anderen wiederum ist dann «Rambazamba» im Terrarium. Diese imitieren dann das Paarungsverhalten. Dabei trommelt das Weibchen mit den Hinterbeinen und drückt ihr Hinterteil fest und manchmal leicht zitternd auf den Boden. Macht das andere Weibchen mit, jagt sie diese dann kurz und besteigt sie manchmal auch. Dabei kann ein anpieseln, vor allem wenn beide hitzig sind, ebenfalls beobachtet werden.
Dieses Verhalten ist normal und so lange beide friedlich dabei sind, ist da auch nicht einzugreifen.
Dieses Verhalten hat durch Missverständnisse/Nicht-Verstehen den Weibchen den Ruf eingehandelt, unverträglicher als Männchengruppen zu sein. Dem ist aber nicht so.
Geruch
Rennmäuse haben einen sehr guten Geruchssinn. Sie erkennen ihre Rudelmitglieder anhand ihres Geruches. Auch ihr Revier markieren sie mithilfe ihrer Duftdrüse am Bauch.
Nimmt man eine Rennmaus zu lange aus dem Rudel, verliert sie den Rudelgeruch oder aber nimmt den Geruch von was anderem an (Hand, Tierarztpraxis etc.). Beim zurücksetzen erkennen die anderen Renner diese nicht mehr und sie wird dann gnadenlos verjagt. Daher sollen die Tiere immer beisammenbleiben, beispielweise bei einem Tierarztbesuch oder beim Ausmisten.
Phasenaktivität
Rennmäuse sind phasenaktiv. Das heisst, dass sie 2-4 Stunden wach sind und dann 2-4 Stunden schlafen, dann wieder 2-4 Stunden wach sind und dann wieder schlafen usw. Sie sind somit am Tag und in der Nacht aktiv. Sie versuchen sich dabei dem Rhythmus um sie herum etwas anzupassen. Um das etwas zu steuern, empfehle ich, zu dem Zeitpunkt wo ihr jeweils da seid und gerne beobachten möchtet, die Fütterungszeit einzurichten. Sie werden diese dann mit der Zeit verinnerlichen und dann schon aufs Futter warten.
Natürlich werden sie in ihrem Rhythmus auch mal schlafen, wenn ihr Zuhause seid. Das solltet ihr akzeptieren und sie dann auch schlafen lassen.
Da sie so auch in der Nacht wach sind und buddeln, nagen etc. und es nicht immer leise zu und her geht, sollten sie an einem Ort stehen, wo ihr nachts nicht von ihrem Tun gestört werdet und sie frei schalten und walten können.
Rangordnung
Rennmäuse haben untereinander eine klare Rangordnung. Der Chef darf zuerst fressen und er weist andere Rudelmitglieder zurecht. Die Rangordnung kann sich immer ändern, zum Beispiel wenn der Rudelchef alt wird oder kränkelt übernimmt meist ein jüngeres kräftiges und gesundes Tier. Junge Rennmäuse testen auch immer gerne mal aus, wo sie in der Rangordnung stehen. Dies passiert meist in der ersten Flegelphase, welche je nach Entwicklung der Rennmaus im Alter von 4-12 Monaten durchgemacht wird.
Streitereien
Streitereien können in jeder Gruppe auftreten. Meist bemerkt der Halter dies erst wenn bereits aggressiv gejagt wird oder man eine Maus mit blutigen Wunden vorfindet. Dann muss sofort gehandelt werden, da es da um Leben und Tod geht.
Streitereien können auftreten, wenn sich die Rennmäuse in der Rangordnung nicht mehr einig sind und werden. Wenn etwas am Gehege geändert wurde (ausgemistet, Einrichtungen verändert, Auslauf gegeben, Tierarztbesuch etc.). Auch wenn ein Tier krank ist oder aber, wenn es einfach nicht «passt» zwischen zwei Tieren, kann es zu Streit und verjagen kommen.
Vorgehen bei Streitereien: Wenn es noch nicht blutig wurde, sollten im Terrarium alle Einrichtungsgegenstände entfernt werden (bis auf Futter und Wasser natürlich) und die Einstreu auf 5cm reduziert werden. Auf dieser schutzlosen Fläche finden sie oft wieder zueinander, da der einzige Schutz das Rudel ist. Klappt dies nicht oder es wurde bereits blutig, sollte ein Trenngitter eingesetzt werden, so dass die Rennmäuse den Kontakt halten können, sich aber nicht weiter verletzen können.
Dieses erste Vorgehen ist bei einem Duo im Grunde immer das Selbe. Danach muss je nach Auslöser des Streites weiter geguckt werden. Habt ihr einen solchen Fall, nehmt gerne Kontakt mit mir auf, dann besprechen wir alles weitere, was danach kommt, geguckt und gemacht werden sollte. Dies kann je nach Problem, Gruppenkonstellation etc. sehr verschieden sein und muss immer individuell behandelt werden.
Habt ihr eine grössere Gruppe, also mehr als zwei Tiere und es treten Streitereien auf, dann läuft dies immer auf endgültige Trennung der Gruppe hinaus. Da muss dann das Opfertier sofort komplett in ein eigenes Becken abgetrennt werden. Sind es mehr als 3 Tiere kann mit dem Opfertier natürlich noch ein weiteres mit, damit dieses nicht allein ist. Dabei aber gut gucken, wer sich da noch mit wem versteht und richtig trennen. Einmal getrennt, kann nicht mehr hin und her getauscht werden. Die Rennmäuse bleiben dann getrennt und dürfen nicht wieder versucht werden zusammenzuführen.
Sprache
Fiepen: Rennmäuse verständigen sich oft durch fiepen in für uns Menschen nicht hörbaren Bereich. Das fiepen, welches wir hören können, kommt beim gegenseitigen Putzen, Vergesellschaftungen oder auch Streitereien vor.
Mit den Hinterbeinen trommeln: Mit einem schnellen trommeln der Hinterbeine warnen sie ihre Artgenossen vor einer Gefahr. Ein etwas dumpferes und schnelleres Trommeln dient auch zur Paarungsaufforderung.
Boxen: Wenn Mausis auf den Hinterpfoten stehen und sich gegenseitig «boxen» dienst dies meist zur Klärung der Rangordnung.
Mit dem Schwanz hin und her schlagen: Dies kann ein Zeichen von Aggression sein zum Beispiel bei einer Vergesellschaftung. Sonst kann es auch Aufregung anzeigen in negativer sowie positiver Weise.
Besteigen: Bei gleichgeschlechtlichen Rennmäusen wird mit Besteigen die Rangordnung geklärt. Dabei besteigt das ranghöhere Tier das rangniedrige um dieses Unterzuordnen.
Bei Weibchen kann dies auch während der Hitze beobachtet werden, da sie dann gerne das Paarungsverhalten imitieren.
Auffressen des toten Artgenossen: Stirbt in freier Wildbahn ein Rudelmitglied wird dieses aufgefressen. Ansonsten würde der Kadaver verwesen und der Geruch lockt Feinde an. Dies ist also ein Schutz des Rudels und lebensnotwendig. Viele unserer Heimmongolen tragen diesen Instinkt noch in sich und beginnen nach dem Tod des Freundes, diesen aufzufressen. Auch wenn es für uns Menschen ein unschöner und manchmal schockierender Anblick ist den verstorbenen Liebling so vorzufinden, so ist das ein völlig natürlicher Vorgang und die Fellnase handelt nur nach ihrem Instinkt und nicht etwa bösartig.
Krankheiten
Wie jedes Lebewesen können Rennmäuse auch krank werden und sollten dann umgehen tierärztlich versorgt werden.
Um Krankheiten vorzubeugen kann einiges getan werden. Dazu gehört als erstes eine gesunde Ernährung mit einer ausgewogenen Körnermischung ohne Zuckerzusätze. Als weiteres ist die Unterbringung wichtig, welche interessant gestaltet sein soll und sie ihrem Bewegungstrieb nachkommen können. Regelmässige Beschäftigung hält sie ebenfalls fit. Der richtige Standort des Terrariums ist ebenfalls wichtig. Genaueres dazu findet ihr Kapitel Haltung.
Da Stress den Ausbruch einer Krankheit begünstigen kann, sollte Stress vermieden werden. Dazu gehören permanente Lärmbelästigung, ständiges Wecken in der Schlafphase, rausfangen etc.
Sollte eine Rennmaus trotzdem erkranken, muss schnell gehandelt werden. Als Fluchttiere verbergen sie so lange es irgendwie geht, dass es ihnen nicht gut geht. Dann wenn wir also erkennen, sie hat etwas, ist meist schon fünf vor zwölf. Dann zählt jede Minute, also sofort Tierarzt aufsuchen.
Anzeichen für Krankheiten können sein: struppiges oder sehr fettiges Fell, halb geöffnete Augen, Appetitlosigkeit, Apathie, bewegt sich nicht mehr richtig fort (torkeln), reagiert nicht mehr auf äussere Reize, fühlt sich kühl an, Gewichtsverlust, Blähbauch, allgemein aufgeplustert, Durchfall, Atemgeräusche usw. Eine Diagnose kann nur der Tierarzt nach Untersuch stellen, also bitte nicht zuerst mich kontaktieren, was die Maus wohl haben könnte und während man auf Antwort wartet (bin auch nicht ununterbrochen am Handy oder PC), wertvolle Zeit verstreichen lassen, sondern sofort Termin beim Tierarzt abmachen. Danach darf selbstverständlich nach meinen Erfahrungen mit entsprechenden Symptomen gefragt werden.
Auch wichtig zu wissen ist, dass Rennmäuse Krankheiten so lange verbergen wie es geht, damit sie nicht aus dem Rudel verstossen werden. Denn kranke Tiere werden vom Rudel oft verjagt, das ist ein Instinkt der in der freien Wildbahn überlebenswichtig ist, da kranke Tiere Fressfeine anlocken. Da die Rennmäuse untereinander vor uns merken, das was nicht stimmt und es daher bereits krachen kann, bevor eine krank aussieht, ist bei auftretendem Streit auch immer gut zu beobachten und abzuklären, ob wirklich alle gesund sind und nicht deswegen ein Streit ausgebrochen ist.
Charakter
Rennmäuse sind charakterlich genauso individuell wie wir Menschen. Es gibt ruhigere, aktivere, hyperaktive, zutrauliche, freche, scheue, zurückhaltende, umgänglichere und weniger umgänglichere usw. Ihre Charakterzüge lassen sich nicht ändern. Wenn also eine Fellnase scheu ist und nicht zur Hand kommen möchte, muss man dies akzeptieren, genauso wie eine aktivere etwas mehr Beschäftigung braucht wie eine gemütliche etc.
Ab einem gewissen Alter lassen sich erste Charakterzüge erkennen und so kann ich euch bei den Abgabetieren auch immer erzählen, wie sich die einzelnen Renner zeigen, so dass die passenden für einem gefunden werden können. Da sollte nämlich der Charakter im Vordergrund stehen und nicht die Fellfarbe.
Hitze bei den Weibchen
Wenn ein Weibchen ihre Hitze hat, bedeutet dies, dass sie Paarungsbereit ist. Die Hitze haben die Weibchen ab Einsetzen der Geschlechtsreife bis ins hohe Alter.
Bei vielen gleichgeschlechtlichen Weibchengruppen erkennt man davon nicht viel. Bei anderen wiederum ist dann «Rambazamba» im Terrarium. Diese imitieren dann das Paarungsverhalten. Dabei trommelt das Weibchen mit den Hinterbeinen und drückt ihr Hinterteil fest und manchmal leicht zitternd auf den Boden. Macht das andere Weibchen mit, jagt sie diese dann kurz und besteigt sie manchmal auch. Dabei kann ein anpieseln, vor allem wenn beide hitzig sind, ebenfalls beobachtet werden.
Dieses Verhalten ist normal und so lange beide friedlich dabei sind, ist da auch nicht einzugreifen.
Dieses Verhalten hat durch Missverständnisse/Nicht-Verstehen den Weibchen den Ruf eingehandelt, unverträglicher als Männchengruppen zu sein. Dem ist aber nicht so.